15. Hessischer Palliativtag fand im darmstadtium statt

17. März 2023

Auf dem Hessischen Palliativtag am 11. März waren Mitarbeitende unserer Palliativstation, unseres Ambulanten Palliativteams und unseres Hospizes vertreten. Es ging um die Frage, wie Belastungen auf dem letzten Lebensweg und bei schwerer Krankheit bewältigt werden können - für Betroffene, Ehren- und Hauptamtliche.

„Bewahret euch v.a. für euch selbst, dann bleibt auch noch viel für andere übrig.“ So zitierte Chefarzt Prof. Fellgiebel Leo Tolstoi am Palliativtag vergangenen Samstag und betonte, dass gerade Mitarbeitende sozialer Berufe unter hohem Einsatz anderen helfen und oft selbstlos agieren. In seinem Vortrag erklärte er, dass dadurch die Gefahr besteht, dass ihr Stresslevel besonders hoch wird. Dem müsse man entgegenwirken: Durch Stärkung der psychischen Gesundheit, durch das Schaffen von Energiequellen. Studien zeigen, dass empathische Mitarbeitende, die sich gut abgrenzen können, resilienter sind als die, die weniger empathisch sind (weniger Sinn in ihrem Job sehen) und sich weniger gut abgrenzen können (die Arbeit mit nach Hause nehmen/gedanklich nicht abschalten können).

Der Darmstädter Palliativtag widmete sich der Frage, wie man mit schwerer Krankheit und dem Sterben zurechtkommen kann. Vortragsredner:innen widmeten sich dem Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Bärbel Schäfer moderierte die Podiumsdiskussion. Die Impulse sowie musikalische Begleitung durch Clemens Bittlinger und David Plüss gaben Auftrieb und es wurde deutlich: ein achtsamer Umgang mit anderen, aber auch mit sich selbst ist wichtig - für die Menschen, die unter einer schweren Krankheit leiden, für Angehörige und Ehren- und Hauptamtliche Mitarbeitende.

Pater Anselm Grün appellierte, im Hier und Jetzt zu leben und sich stets dafür zu entscheiden, das Beste daraus zu machen und auf Gott zu vertrauen.

Theresa Serr und Selina Kohl stellten die Arbeit des Malteser Kinderhospiz- und Familienbegleitungsdienstes vor. Die Koordinatorinnen spielten einen Song über Glücksmomente vor, den begleitete Kinder selbst konzipiert und aufgenommen hatten. Damit machten sie deutlich, dass es darauf ankommt, die Momente zu genießen und als mutige Kämpfer zusammen zu sein.

Weitere Redner waren Peter J. Winzen (Theologe, Soziologe, psychologischer Psychotherapeut) sowie Doris Kellermann (Palliative Care Fachkraft) und Monika Hofmann (Ehrenamtliche Hospizbegleiterin Bergstraße e.V.). An der Podiumsdiskussion nahmen teil: Pater Anselm Grün, Dr. Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau), Doris Kellermann, J. K. Kristina O’Donoghue (Palliativmedizinerin Ambulantes Palliativteam am Klinikum Darmstadt) und ein Angehöriger, der von seiner Erfahrung mit dem Malteser Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst berichtete.

An Infoständen konnten sich Besucher:innen über Unterstützungsmöglichkeiten informieren. 

Das Fazit aller Beteiligter: Es geht um das Miteinander, um das Verbundensein im Hier und Jetzt; darum, Glücksmomente zu schaffen und um Zuwendung - auch von Seiten der Gesellschaft.